Zufüttern? Warte noch ein bisschen! – von Diane Wiessinger

Übersetzt durch Sonja Tucker. Danke!

Schon das Zufüttern kleinster Mengen bewirkt Veränderungen im Körper Ihres Babys und kann Allergien auslösen, die vielleicht verhindert werden könnten. Kleine Babys können Stärke nicht gut verdauen und Baby-Nahrung kann deshalb sehr stopfend sein und ist dabei keine sinnvolle Ergänzung. Frühes Zufüttern von Obst oder Gemüse kann die Eisenaufnahme behindern. Und Studien zeigen, dass Babys erst durchschlafen, wenn sie dazu bereit sind, nicht wenn das Zufüttern beginnt. Die Amerikanische Akademie für Kinderheilkunde empfiehlt, bei einem gesunden Baby bis ungefähr 6 Monate mit dem Zufüttern zu warten. Nimmt Ihr Baby schlecht zu? Das Zufüttern kann Ihre Milchbildung noch mehr verringern. Wenn die Gewichtszunahme ein Problem ist, bitten Sie eine Stillberaterin um Hilfe, damit ihr Baby beim STILLEN zunimmt.

Also, wann ist ein Baby zum Zufüttern bereit? Wenn Ihr Baby ungefähr 6 Monate alt ist und sitzen, nach Nahrung greifen, sie in seinen Mund stecken, kauen und schlucken kann und nach mehr verlangt, dann ist es soweit, und es kann dies selbst unabhängig von der Säuglingsnahrungsindustrie tun. Im Gegensatz dazu ist das wohlbekannte Bild der Mutter, die geduldig Nahrung in den Mund des Babys schiebt, welches die Nahrung wieder ausspuckt, ein Bild für ein Baby, das nicht zum Zufüttern bereit ist.

Die alten Richtlinien, die empfehlen mit „4 bis 6 Monaten“ mit dem Zufüttern zu beginnen, gelten für Flaschenbabys und jene wenige gestillten Babys, deren Wachstum wirklich schwankt. Für ein Baby, das sich gut mit Muttermilch alleine entwickelt, ersetzt frühes Zufüttern eine komplette, gut-verdaubare Nahrung durch eine, die unvollständig und schlecht verdaubar ist, zu Allergien und einem niedrigen Eisenzählimpuls führt. Es gibt triftige Gründe, bis ungefähr 6 Monate zu warten, besonders wenn es Allergien in der Familie gibt.

Ein paar 4 und 5 Monat alte Babys sind „mundhungrig“ und scheinen ganz gierig aufs Essen zu sein. Wahrscheinlicher wünschen sie sich einen Beissring oder sie üben, die Hand an den Mund zuführen oder wollen einfach gesellig sein, und werden vermutlich glücklich sein, am Tisch mit Tasse, Löffeln, Tellern und Gesellschaft zu sitzen. Sie hoffen vielleicht auch auf die Möglichkeit, öfter an die Brust zu dürfen, sei es aus Hunger oder einfach nur zum Wohlfühlen. Andererseits kennt das Baby, das auf feste Nahrung vor 6 Monaten besteht, seinen eigenen Körper. Es ist eine Person, nicht ein Kalender. Bieten Sie ihm seinem Alter entsprechendes Finger Food an und lassen Sie es selber essen. Das erhöht den Unterhaltungswert, verringert das Durcheinander und die Kosten und beseitigt die Sorge es zu übertreiben.

Andere Babys sind nicht am Essen interessiert, bis sie weit über der 6-Monats-Grenze sind. Kein Problem, solange sie sich dabei gut entwickeln. Lassen Sie sich von ihrem Baby leiten. Es wird die Mengen von selber steigern, sobald es dazu bereit ist, wenn Sie ihm einen Platz am Familientisch zugestehen. Muttermilch (oder Flaschennahrung, falls Sie das Stillen reduzieren), sollten Hauptnahrungsquelle Ihres Babys für mindestens ein Jahr sein. Seien Sie versichert, dass Ihre Milch eine absolut vollständige Nahrung ist, solange Ihr Baby sie genießt. Stillen ist das Beste für ihr Kind. Entspannen Sie sich und lassen sie Ihrem Baby den Spass am Essen . Es besteht keine Notwendigkeit zu hetzen.

Es gibt eine Broschüre der La Leche Liga, „Erste feste Nahrung“. Sie ist eine gute Quelle für mehr Informationen, wann und wie man das Zufüttern beginnt. Für mehr Information rufen sie 06851-2524 an. Hier wird Ihnen eine LLL-Beraterin in Ihrer Nähe genannt werden. Die Broschüre kann auch im Internet bestellt werden auf der Homepage der La Leche Liga Deutschland.


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