Als Eltern sorgen wir uns natürlich um unsere Kinder. Wir umsorgen sie. Wir sorgen uns. Wir machen uns Sorgen. Aber machen wir uns manchmal nicht auch einfach viel zu viele Sorgen? Mir hilft die „5 mal 5 Regel“, die ich für Attachment Parenting angepasst habe.
Ich habe es früher gehasst, wenn mir jemand diese Spruch „Kleine Kinder, kleine Sorgen; große Kinder, große Sorgen“ gesagt hat. Eltern sein besteht doch nicht nur aus Sorgen machen. Und natürlich verändern sich die Sorgen, die man sich macht, mit dem Älter werden der Kinder.
Je nach Alter der Kinder sind für uns Eltern ganz andere Dinge akut wichtig. Anfangs eher das Thema Schlafen und Stillen… Irgendwann dann Zähne, Laufenlernen, Sprechenlernen… Später als Teenager dann vielleicht Alkohol, Drogen, Zeit mit Medien oder ganz einfach die Schulnoten…
Schauen wir irgendwann später dann auf diese Zeiten zurück, wundern wir uns, warum wir uns damals so sehr aufgeregt haben und warum wir dem Ganzen eine Wichtigkeit beigemessen haben, die es doch im Nachhinein gar nicht gehabt hat. Wie können wir es schaffen, unser Elternleben ruhiger und im wahrsten Sinne des Wortes sorgloser zu gestalten?
Die 5 mal 5 Regel
In vielen Bereichen der Persönlichkeitsoptimierung 😉 habe ich schon von der 5 mal 5 Regel gelesen. Nach dieser Regel sollen wir uns fragen, ob etwas, das uns gerade aufregt, in 5 Jahren noch von Wichtigkeit ist. Ist es das nicht, dann ist das Thema nach der Regel auch nicht wert, dass man sich mehr als 5 Minuten darüber aufregt.
Als Grundgedanken finde ich diese Regel sehr gut. Es sträubt sich aber vieles in mir, sie im Zusammenhang mit Kindern auch wirklich so anzuwenden. Diese 5 Jahre sind gerade in Bezug auf die Entwicklung von Kindern ein viel zu langer Zeitraum in meinen Augen. Klar, Geschehnisse in der Kita sind einfach in 5 Jahren nicht mehr wichtig, dennoch sind diese jetzt gerade wichtig und es lohnt auch, sich aktuell darum zu kümmern, denn sie haben unter Umständen Auswirkungen auf das weitere Leben. Und dann darf man sich mMn auch länger als 5 Minuten darüber aufregen.
Die Regel bedeutet nicht, dass alles, was in 5 Jahren eh der sogenannte „Schnee von gestern“ ist, heute und in naher Zukunft nicht dennoch eine besondere Wichtigkeit hat. Trotzdem ist die 5 mal 5 Regel als Grundlage gut. Sie muss nur für unser Leben mit Kindern angepasst werden.
Welche Bedeutung hat das in einem Jahr?
Das Leben mit Kindern verläuft in viel kürzeren Wellen als 5 Jahre. Die Abstände für Entwicklungsschritte sind anfangs sehr kurz, sie werden länger, je älter die Kinder werden. Und damit können wir als Eltern auch arbeiten und die 5 mal 5 Regel für unsere Bedürfnisse anpassen.
Wann immer mich irgendetwas in Bezug auf meine Kinder beschäftigt oder sorgt, stelle ich mir daher die Frage: Welche Bedeutung hat das in einem Jahr? Ist es wichtig, wann genau die Kinder laufen gelernt haben? Eines lief bereits mit 9 Monaten los, das andere erst mit 16 Monaten. Sie laufen inzwischen beide, es ist also nicht (oder nicht mehr) wichtig. Ebensowenig ist wichtig, wann genau sie trocken wurden, wann genau die Zähne kamen, wann welche Sprachfähigkeit ausgeprägt war…
Natürlich sollte man sich als Eltern nicht komplett auf dieser Frage ausruhen. Gerade im Bereich der Früherkennung ist eben doch wichtig, wenn ein Kind „immer noch nicht“ laufen, reden, trocken sein kann. Die Frage „Welche Bedeutung hat das in einem Jahr?“ beinhaltet aber eben auch genau diese Fälle. Denn wenn das Kind beispielsweise krankheitsbedingt etwas nicht kann, dann hat das ja eben in einem Jahr immer noch eine Bedeutung – und dann „lohnt“ es auch, sich jetzt darüber mehr als nur ein paar Sorgen und Gedanken zu machen.
Was meint ihr? Kann auch euch diese Frage dabei helfen, die Wichtigkeit eurer Sorgen ein wenig mehr in Relation zu setzen? Was sind eure Tipps?
Dir gefällt dieser Beitrag? Dann kannst du mir ganz unkompliziert über Paypal einen Kaffee spendieren. Dazu musst du nur auf diesen Link zu Paypal klicken und schon trinke ich einen Kaffee auf dich. Danke!
Schreibe einen Kommentar