1. Vorbereitung auf die Geburt
Die frühe Verbindung zum Baby beginnt mit der Geburtsvorbereitung und aufmerksamer, aktiver Teilnahme an der Geburt.
- Gehe die Verpflichtung ein, eine starke Beziehung zu Deinem Partner zu behalten. Findet bereits im Voraus ein Einvernehmen die Erziehung betreffend. Ob die Eltern zusammen leben oder nicht, ist es sehr wichtig, dass die Bedürfnisse und das Wohlergehen des Babys an erster Stelle stehen, wenn Entscheidungen getroffen werden.
- Vorbereitung vor der Empfängnis – Wenn möglich, bereite Dich geistig, körperlich und spirituell vor, bevor Du das Kind empfängst. Lese, stelle Fragen und achte auf Deinen Körper.
- Schwangerschaft – Gestalte eine friedvolle ‘Bauchumgebung’, indem Du Stress vermeidest. Die Gefühle und Erlebnisse der Mutter beeinflussen das sich entwickelnde Kind.
- Entscheide Dich für bewusstes Erziehen – Starte das Abenteuer Erziehung mit Wissen und Verständnis.
- Sei aufmerksam und aktiv während der Geburt Deines Babys – Bereite Dich vor, lerne, was Du zu erwarten hast und verstehe, welche Auswahlmöglichkeiten Du hast. Im allgemeinen: je weniger Eingriffe während der Geburt, desto besser ist es für Mutter und Baby.
- Besuche Geburtsvorbereitungskurse und Stillgruppen – Sie sind wichtig, Eltern dabei zu helfen, informierte Entscheidungen zu treffen.
2. Emotionale Verantwortung
Das Beachten und einfühlsame Beantworten der emotionalen Bedürfnisse eines Babys ist der Grundstein des Attachment Parenting.
- Hab keine Angst, Dich in Dein Baby zu verlieben.
- Die allgemeinen Signale oder Gründe für Babys Weinen sind Hunger, Müdigkeit, Unbehagen und Einsamkeit.
- Andere Gründe, warum das Baby weint: Stress durch zu viele Anregungen, Mutters Stress überträgt sich auf das Baby, Bedürfnis gehalten zu werden, es braucht Hautkontakt um sich sicher zu fühlen, Blähungen und/oder Koliken, “24-Stunden”-Kind (diese Bezeichnung beschreibt Babys, die oft aufgeregt sind und sehr viel engen körperlichen Kontakt und Aufmerksamkeit brauchen)
3. Stille Dein Baby
Stillen befriedigt das Bedürfnis des Babys nach optimaler Ernährung und Körperkontakt. Stillen hat viele Vorteile für Baby, Mutter und Gesellschaft:
- spart Geld – genug in einem Jahr, um ein größeres Haushaltsgerät zu kaufen
- spart Zeit – kein Fläschchen zuzubereiten oder abzuspülen
- bequem, zu Hause und unterwegs
- setzt mütterliche Hormone frei, die Beziehungsverhalten begünstigen und die Mutter beruhigen
- hilft der Mutter, mehr Pausen zu bekommen
- schützt die Mutter vor Brustkrebs
- Vorteile für die Mutter und die Familie:
Vorteile für das Baby:
- biologisch optimiert für das menschliche Baby, beinhaltet Nährstoffe in genau der richtigen Zusammensetzung, leicht verdaulich
- macht immun gegen bestimmte Krankheiten und Viren
- verhütet bestimmte Krebsarten, wie neueste Forschungen zeigen
- hält das Baby nah bei der Mutter und bietet Trost
- hilft, Kiefer, Augen und die Entwicklung der Zähne zu stärken
- schützt vor Allergien
- Vermeide es, nach der Uhr/nach dem Kalender zu stillen.
- Folge den Zeichen Deines Baby statt der Uhr oder dem Kalender.
- Abstillen ist eine beiderseitige Entscheidung zwischen Baby und Mutter (“Kooperatives Abstillen”).
- Die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lautet, mindestens 2 Jahre oder länger zu stillen.
Wenn Du mit der Flasche fütterst, mache es so ähnlich wie möglich zum Stillen:
- halte das baby während dem Füttern, gib ihm niemals die Flasche zu Selberhalten
- halte Augenkontakt
- wechsle die Positionen von links nach rechts, das hilft auch, die Augen des Babys zu stärken
- rede liebevoll mit Deinem Baby, wenn Du es fütterst
4. Das Baby tragen
Das Tragen des Babys auf dem Arm oder unter Verwendung von Tragehilfen, die das Baby nah an der Mutter halten, stillt das Bedürfnis des Babys nach Körperkontakt, Sicherheit, Anregung und Bewegung. All dies fördert eine optimale Gehirnentwicklung.
- Tragen hilft, das Bedürfnis des Babys nach Nähe, Berührung und Liebe zu stillen.
- Tragen fördert und stärkt das emotionale Band der Eltern mit ihrem Baby.
- Die Bewegung, die natürlicherweise beim Tragen entsteht, stimuliert seine neurologische Entwicklung.
- Babys weinen seltener, wenn sie getragen oder gehalten werden.
- Tragen hilft ihnen, ihre Temperatur und den Herzrhythmus zu regulieren.
- Babys fühlen sich sicherer.
Wenn Du nicht trägst, pass auf!
- Halte das Baby so oft wie möglich (besonders beim Füttern mit der Flasche).
- Über-nutze nicht die Babyhilfsmittel (Schaukeln, Schnuller, Hüpfer, Plastikspielzeug).
- Das Tragen vereinfacht Ausflüge und Reisen.
5. Schlaft gemeinsam
Es ist wichtig, auch auf die nächtlichen Bedüfnisse des Babys zu achten. API befürwortet es, das Baby in enger Nähe schlafen zu lassen.
Sicheres Teilen des Betten braucht
- Eltern, die nicht nahe des Babys rauchen
- Eltern, die keinen Alkohol und keine Drogen genommen haben
- eine feste Matratze ohne dicke Bettdecke und Stofftiere
- die Benutzung von Sicherheitshilfen wie Bettgitter, Betterweiterungen und sicheren Stand des Familienbettes
Vorteile für das Baby:
- Studien zeigen, dass Kulturen, in denen das gemeinsame Schlafen befürworten, eine geringere Wahrscheinlichkeit für den plötzlichen Kindstod (SIDS) aufweisen.
- Es kommt zu mehr Leichtschlafphasen, die vorteilhaft sind, um stabile Herzschlagraten und Atemmuster hervorzurufen
- Das Stillen wird besser gefördert, wenn öfter gestillt wird, was durch das Familienbett vereinfacht wird
- Das Baby fühlt sich warm und sicher, und weint deshalb seltener
Vorteile für die Eltern:
- mehr Schlaf
- verbessert die Länge und Menge des Stillens
- die Mutter macht sich weniger Sorgen um ihr Kind
- Eltern entwickeln eine stärkere Beziehung zu ihrem Baby
Wenn das Familienbett für Dich und Deine Familie nicht funktioniert
- Versuche andere Schlafeinteilungen, besonders wenn ältere Geschwister da sind: Wiege neben dem Bett oder: Babybalkon: nimm eine Seite des Babybettgitters ab und stelle es fest neben das Elternbett oder: eine Matratze, ein Futon oder ein Schlafsack auf dem Fußboden für ältere Kinder
- Führe ein angenehmes Bettritual ein: Verringere die Anregungen vor der Schlafenszeit, indem Du den Fernseher ausschaltest; vermeide es, dem Baby anregende Getränke und Speisen zu geben wie Schokoladenmilch, Sprudel, Tee oder Schokolade; Mach ruhige Musik an; Bade das Baby/Kind warm; Schaukel, lese und/oder singe mit Deinem Kind
- Kleine Kinder, die ihr eigenes Bett haben, gehen oft lieber schlafen, wenn sich die Eltern mit in ihr Bett legen, bis sie sehr schläfrig oder sogar eingeschlafen sind. Viele Eltern haben herausgefunden, dass ihre Kinder bald diesem Bedürfnis entwachsen und gerne alleine schlafen gehen.
6. Vermeide häufige oder längere Trennungen
Babys haben ein intensives Bedürfnis nach der körperlichen Anwesenheit eines mitfühlenden Elternteils.
- Häufige, lange Trennungen können den Beziehungsprozess stören und lebenslange Effekte auf die psychologische und emotionale Entwicklung des Babys haben.
- Wenn Trennungen unvermeidlich sind ist es extrem wichtig, Stetigkeit in der Betreuung durch einen gleichbleibenden, liebevollen Babysitter zu haben. Wenn Eltern das Kind alleine lassen müssen, versichere Dich, dass der Babysitter jemand ist, der die Bedürfnisse des Babys an erste Stelle stellt. Sage ihm, wie Du Dein baby behandelt und umsorgt haben möchtest. Mach die Umstellung möglichst weit im Voraus, so dass sie ein langsamer Prozess ist und angenehm für Dein Baby.
- Vermeide ständig wechselnde Babysitter. Das kann sehr zerstörerisch für die Beziehung zu deinem Baby sein.
- Wenn Du wieder mit Deinem Baby zusammen bist, überhäufe es mit Liebe, Aufmerksamkeit und Warmherzigkeit. Das hilft Eltern und Baby, sich wieder verbunden zu fühlen und ihre Beziehung zu stärken.
7. Positive Disziplin
Einschränkungen und Grenzen sind wichtig für die kindliche Entwicklung. Positive, nicht gewalttätige Methoden des Disziplinierens und liebevolle Führung fördern die Entwicklung der Selbstkontrolle und Einfühlungsvermögen gegenüber anderen.
- Was bedeutet das Wort Disziplin? Es kommt vom Wort “disciple”, was bedeutet, jemand der den Lehren seines Meisters folgt. Disziplinieren ist lehren.
- Was ist positive Disziplin? Positive Disziplin beginnt mit dem Verständnis, dass Dein Langzeit-Ziel ist, Deinem Kind beizubringen, wie man als älteres Kind oder Erwachsener gute Entscheidungen fällt. Sie lernen am Beispiel und durch Rollenmodelle. Werde die Art Person, die Du Dein Kind werden lassen möchtest.
- Wie hilft Attachment Parenting beim Disziplinieren?
“Das Kind, das im Attachment Parenting erzogen wurde, lernt, dass seine Bedürfnisse vollständig und vorhersagbar erfüllt werden. Das Kind lernt Vertrauen. Vertrauen ist die Grundlage von Autorität, und eine Autoritätsfigur, der man vertraut, diszipliniert effektiver.” - AP bildet eine starke Grundlage. Ein Kind, das mit Liebe, Einfühlungsvermögen und Warmherzigkeit aufwächst, lernt seinen Eltern vollständig zu vertrauen. Ein Kind, dass das starke Band des Vertrauens spürt, ist leichter zu disziplinieren.
- Eltern sind fähig, mit dem Kind mitzufühlen und den Standpunkt des Kindes zu verstehen.
- Es ist hilfreich, die Stufen der kindlichen Entwicklung zu kennen, um das jeweilige Verhalten zu verstehen: Geburt bis 6 Monate; 6 Monate bis 1 Jahr; 1 Jahr bis 3 Jahre; 4-5 Jahre; Vor-Pubertät; Pubertät; Teenager-Zeit
8. Halte Dein Familienleben ausgeglichen
Gleichgewicht ist der Schlüssel dazu, ein ‘Burn-Out der Eltern’ zu verhindern und kann erreicht werden, indem man auf sich selber acht gibt, Übungen macht, sich Ruhe gönnt und gesund ernährt. Die Bedürfnisse eines Babys sind stark und unaufschiebbar, dennoch kann ein Gleichgewicht in der Erfüllung der Bedürfnisse des Babys und der Bedürfnisse anderer Familienmitglieder erreicht werden.
- Egal, ob Du verheiratet bist und mehrere Kinder hast oder alleinerziehend mit einem einzelnen Kind, ist es wichtig daran zu denken, dass das Finden eines Gleichgewichts der Schlüssel für ein gesundes Familienleben ist. Es ist wichtig, dass Eltern sich nicht isolieren. Sie sollten sich innerhalb ihrer Gemeinschaften ein Netzwerk der Unterstützung suchen. Das kann erreicht werden, indem man eine Art erweiterte Familie gründet mit gleichgesinnten Freunden, oder man nimmt teil an Elterngruppen, welche die Möglichkeit bieten, dass erfahrenere Eltern jungen Eltern Unterstützung bieten.
- Ein junger Vater zu sein beinhaltet oft, der Mutter dabei zu helfen, eine Beziehung zu ihrem Neugeborenen aufzubauen. Während der ersten Lebensmonate wird das Baby häufig der einzige Lebensinhalt und die einzige Beschäftigung der Mutter sein. Mach sicher, dass der Vater in die täglichen Aktivitäten des Babys eingeschlossen wird.
- Es ist leicht, sich durch die Erfordernisse der Erziehung ausgebrannt und von dem vielen Körperkontakt überfordert zu fühlen. Die ersten Monate eines Babylebens können sehr anstrengend und zeitraubend sein. Versuche, geduldig zu sein und sensibel für die Bedürfnisse des Partners.
- Sei kreativ im Wege finden, mit dem Ehe-/Partner Zeit zu verbringen, ohne die Bedürfnisse des Babys außer Acht zu lassen. Essen bei Kerzenschein oder ein Picknick im Wohnzimmer können Freude bereiten und einem Paar helfen, sich wiederzufinden.
- Frag einen Freund, einen Verwandten oder einen Babysitter, den das Baby kennt, ob er/sie nicht ein wenig Zeit mit dem Baby verbringen möchte, während die Eltern etwas Zeit füreinander haben in einem anderen Teil des Hauses oder der Wohnung. Nimm sie mit, wenn Du ausgehst. Sie können Dir mit dem Baby helfen und das Baby wird trotzdem beruhigt durch Deine nahe Anwesenheit.
- Mach Dir klar, dass die Bedürfnisse Deines Babys nur in den ersten Jahren so intensiv sind und auch das vorübergeht.
- Manchmal kann es schwierig sein für die Eltern, die Unterstützung zu finden, die sie brauchen. Professionelle Beratung kann eine große Hilfe für Familien sein, ihr Gleichgewicht wiederzufinden und sie mit Hilfen oder anderen Diensten in der Gemeinschaft bekannt zu machen.
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