Rezension: Die Tyrannenlüge

Die Tyrannenlüge: Eltern, die mit ihren Kindern sehr bewusst und liebevoll umgehen, sind manchmal verunsichert, wenn diese nicht ebenso liebevoll agieren und nicht „funktionieren“, und fragen sich, ob nicht doch etwas mehr Strenge angebracht wäre. Ein Blick in die Wissenschaft zeigt aber, dass es sich bei den heutigen Kindern keineswegs um Tyrannen oder Rotzlöffel handelt.

Julia Dibbern beweist, wie gut unsere Kinder so auf die Welt von morgen vorbereitet werden. Denn diese wird keine Generation von Ja-Sagern brauchen, sondern mutige, kreative und sozial kompetente Menschen. Eltern werden durch dieses Buch bestärkt, lernen die Bedürfnisse ihrer Kinder besser zu verstehen sowie sich von der Gesellschaft nicht verunsichern zu lassen.

Tyrannenlüge

  • Autorin: Julia Dibbern
  • Verlag:  Kösel (5. März 2018)
  • ISBN: 978-3466310920*
  • Preis: 18,- Euro

Ein mutiger Gegenentwurf

Der Aufschrei, dass die Jugend „immer schlimmer würde“ ist wohl so alt, wie die Menschheit selbst. Wo soll das nur hinführen! Diese „Jugend von heute“ ist faul, unmotiviert, gemein, hängt nur am Handy. Manch einer redet gar davon, dass Kinder zu Tyrannen werden. Aber ist das überhaupt so?

Auch in diesem Buch gelingt es der Autorin Julia Dibbern, nüchterne Fakten aus wissenschaftlichen Studien und Texten unterhaltsam und informativ aufzubereiten. Dabei hat sie immer einen liebevollen Blick auf Kinder und Jugendliche, aber auch auf deren Eltern, die heute so sehr wie nie zuvor unter Druck stehen, alles „richtig“ machen zu müssen.

Denken und Nachdenken

Das Buch liest sich wunderbar unterhaltsam. Es bringt einen zum Denken und zum Nachdenken. Dabei ist es nie langweilig, nie zu trocken. Es ist nicht nur für Eltern von „schlimmen Teenagern“ eine wertvolle Lektüre, sondern für alle, die interessiert sind an den Unterschieden zwischen den Generationen und daran, wie „die Jugend von heute“ tickt – und warum sie so tickt.

Individuelle Wege

Ein Kind mit Liebe und Verständnis zu erziehen, ohne Strafen und ohne (physische aber auch psychische) Gewalt, erfordert Mut und Kreativität. Der Ton in Erziehungsformen ist oft rau und von gegenseitigen Vorwürfen, aber auch von Unsicherheit geprägt. Julia Dibbern bestärkt Eltern mit diesem Buch darin, dass der liebevolle Weg ein guter ist und keineswegs dazu führt, dass ihnen ihre Kinder irgendwann als „Tyrannen“ auf der Nase herumtanzen.

Klarer Blick

Julia Dibbern gelingt es, einen klaren Blick auf all die „Probleme“ zu werfen, die die (angeblich) „zu lasche“ Erziehung mit sich bringt. Unstabile Familien? Kinder, die nicht mehr zu Leistungen fähig sind? Jugendliche, die nur noch am Handy hängen? Diese und andere Probleme werden aus wissenschaftlicher Sicht beleuchtet und aufgeklärt.

Doch Julia gelingt ebenso der Spagat, nicht nur alles in rosarot zu zeichnen. Elternsein bedeutet auch Verantwortung. Grenzen ergeben durchaus Sinn und das moderne Leben bringt auch ganz eigene Probleme für die „moderne“ Erziehung mit sich.

Moderne Astrid Lindgren

Astrid  Lindgren sagte einmal „Gebt den Kindern Liebe, Liebe und nochmal Liebe.“ Das greift Julia Dibbern auf und verbindet dieses Ideal mit einem modernen Alltagsleben mit seinen vielfältigen Einflüssen. Sie motiviert Eltern dazu, ihren Kindern liebevoll und zugewandt zu Seite zu stehen und sie auf diese Weise zu den wunderbaren Individuen reifen zu lassen, die die Welt von morgen braucht.

 


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