TopfFit FAQ

Wie hast Du angefangen?
Nun, unser erster Sohn war 3 Monate und ich brachte ihn zu seinem (bald überflüssigen) Wickeltisch, machte ihm die Windel ab und sagte etwas wie: „Wir versuchen mal was Neues – du versuchst, mir mitzuteilen, wann du mal musst und ich versuche, zuzuhören. Wir werden Fehler machen, und das wird okay sein, mach dir nichts daraus!“ Zehn Minuten später fing er an zu wackeln und sich unbequem zu bewegen. Ich brachte ihn ins Bad und er kackte. Seitdem machen wir das so.
Mit unserem zweiten Sohn fingen wir gleich nach der Geburt an, und beim zweiten Kind ist es mir auch schon so in Fleisch und Blut übergegangen – ich denke schon gar nicht mehr darüber nach 🙂

Werde ich anfangs nassgepullert werden?
Zuerst trug ich ihn mit einem Handtuch unter dem Po herum bis ich seine Signale kennen gelernt hatte, und mein Mann hatte einige nasse T-Shirts, bis auch er die Signale unseres Sohnes kannte. Mamas sind in der Beziehung besser als Papas – mehr eins mit dem Kind, nehme ich an. Bis er vier Monate war, trug ich immer eine kleine Schüssel mit mir rum, aber mit etwa 4 Monaten fing er an, mich lang genug vorher wissen zu lassen, dass er muss, so dass ich ihn noch ins Bad bringen konnte. Er ging am liebsten da auf die Toilette, wo wir auch gingen und verweigerte von nun an die Schüssel.

Was war das wichtigste als Du anfingst?
Ich denke, das wichtigste als ich anfing, war, mit meinem Sohn immer wieder über das zu reden, was wir taten: „Okay, wenn du pullern oder kacken musst, versuch es mich wissen zu lassen, so wie du es gerade kannst und ich werde versuchen, dich zu verstehen. Mach dir nichts aus Fehlern – Mama wird nur darüber lachen!“ oder „Okay, wir fahren jetzt ein Weilchen mit dem Auto, deshalb zieht dir Mama jetzt eine Windel über – es gibt nämlich da draußen keine Babytöpfchen! Ich helfe dir pullern, wenn wir können oder wechsle deine Windel so schnell wie möglich nach dem Pullern.“ Je mehr ich ihm im Vorhinein sagte und wiederholte, was wir gerade taten, desto besser war seine Kommunikation mit mir. Stell dir das mal vor!

Nach was für Zeichen kann ich Ausschau halten?
Meine Söhne benutzen jede mögliche Art von Zeichen – von total telepathisch (das Wort „Pipi“ taucht in meinem Gehirn auf, oder ich denke plötzlich ‚er muss mal‘), weinen (normalerweise, wenn er aufwacht, weil die Blase voll ist), schreien, auf die Badezimmertür zukriechen, zu mir krabbeln und mich anschauen, während er an seinem Penis zupft. Es verändert sich immer wieder, aber ich habe keine Probleme herauszufinden, was er sagt. Die Zeiten, wenn ich es verpasse, sind jene, wenn ich nicht darauf achte – wenn ich mit jemandem rede, lese oder einfach nicht eins mit ihm bin.

Welche Zeichen gibt es für das große Geschäft?
Nun, mein Sohn muss viel pupsen, bevor er kackt, heh, heh. Grunzen ist ein gutes Zeichen. Der Trick mit dem Kacken ist, das Muster des baby während des Tages zu kennen – kackt es direkt nach dem Essen? Gleich früh am Morgen? Später am Tag? Dann kannst Du nach Anzeichen Ausschau halten. Das große Geschäft im Töpfchen aufzufangen ist ssoooo viel angenehmer als eine Windel zu wechseln, das ist die Zeit, wo ich wirklich merke, wie viel einfacher Sauberbleiben ist als Windelwechseln. Und wie viel schöner für das Baby!

Welche Zeichen gibt es für das Pullern?
Ein vertiefter, fixierter Blick, ein bisschen rumlärmen, und in der Gegend der Geschlechtsteile rumzupfen sind normal. Bei einem kleinen Jungen sieht man oft eine Erektion direkt bevor er Pipi muss oder die Vorhautöffnung entspannt sich direkt davor. Sehr hilfreich für die unter Euch mit Mädchen, ich weiß!

Kann ich meinem Baby beibringen, ein Zeichen zu geben?
Ja! Absolut! Afrikanische Frauen nutzen oft das Geräusch „Psss psss“, wenn ihre Kinder gerade machen. Wenn das Kind das für eine Weile gehört hat, fängt es an, das Geräusch zu machen, wenn es fühlt, dass es mal muss. Unser Sohn fing damit etwa mit 7 Monaten an – vier Monate nachdem wir begonnen hatten. Er hat kein besonderes Interesse daran, das Geräusch zu machen, wenn wir zu Hause sind, aber wenn wir unterwegs sind, macht er es fast immer. Nimm ein Geräusch, das sie leicht sagen können und das sich unterscheidet von dem Gebrabbel, welches das Baby den ganzen Tag von sich gibt.

Was ist mit Schlafenszeiten?
Ich war am meisten besorgt über die Schlafenszeiten, und ausgerechnet das sind die am einfachsten planbaren Zeiten, denn Babys pullern nicht im Schlaf, es sei denn sie sind WIRKLICH entspannt oder in sehr tiefem Schlaf. Babys pullern normalerweise nach dem Aufwachen, deshalb ist es sehr einfach, diese Pipis aufzufangen. Ich fand heraus, dass es normalerweise das Bedürfnis auf die Toilette zu gehen ist, das meine Söhne wach werden ließ, noch eher als das Bedürfnis zu stillen oder weil sie wach waren. Sie pullerten nahezu im Schlaf und stillten sich dann wieder in den Schlaf. Wenn ich sie nicht gleich pullern hab lassen, ließen sie ein bisschen Pipi raus und grummelten ein bisschen herum, um mir zu zeigen, dass sie wirklich mussten!

Wie macht man es bei einem Jungen, dass das Pipi nicht überall hin spritzt?
Um zu zielen, halte ich ihn unter beiden Oberschenkeln und mache einen Finger frei, um seinen Penis nach unten zu halten, aber ich hab mich schon dran gewöhnt, dass er auch etwas Pipi auf die Füße kriegt!

An manchen Tagen klappt es überhaupt nicht!
Solche Tage gibt es immer wieder – manchmal hat er einfach keine Lust, mir zu sagen, dass er muss. Ich sage ihm das dann und biete ihm aber weiter nach meinem Timing Gelegenheit zu pullern.

Das Abhalten über die Toilette verursacht mir Kreuzschmerzen!
Wir benutzten auch das Waschbecken – er lacht mit sich selbst im Spiegel, während er pullert und glaubt, er sieht lustig aus, wenn er sein Gesicht beim Drücken sieht! Das Abhalten über die Toilette führte regelmäßig zu Pipi-Überall-Katastrophen und bereitete mir auch Kreuzschmerzen!
Bei unserem zweiten Sohn hatten wir ein kleines Töpfchen von BabyBjörn und ich kann dies nur empfehlen!! Du kannst das Baby auf deinem Schoß darauf setzen, so dass sogar ein Baby, das noch nicht sitzen kann, sich sciher fühlt. Unser zweiter Sohn mag sein BabyBjörn Töpfchen so sehr, dass er gerne noch für eine Weile darauf sitzen bleibt – er konnte darauf Monate bevor er sonst wo sitzen konnte ohne Hilfe sitzen und genoss diese Freiheit 🙂

Wenn sie anzeigen, sie müssen auf die Toilette, müssen sie nicht…
Eine Sache, die ich bemerkt habe, ist, dass es Zeit braucht, bis sie herausgefunden haben, wie sie aktiv loslassen können – sie sagen, sie müssen und werden dann wirklich unleidlich, weil sie nicht können. Der beste Trick ist, das Wasser laufen zu lassen – das Geräusch bringt sie meist sofort zum Pullern! Oder ich lasse ihn ohne Hose, laufe ein bisschen mit ihm herum, gehe zurück zum Waschbecken und frage ihn, ob er noch einmal versuchen möchte. Normalerweise hilft das und ist weniger frustrierend als ihn ewig wartend über das Waschbecken zu halten. Das kann eher eine Art Leistungsdruck erzeugen.

Bedeutet Sauberbleiben, dass Du Dein Baby nicht Baby sein lässt?
Unser Sohn kann jederzeit Baby sein! Er ist ein Baby, dessen Eltern sich bewusst sind, dass er seine Ausscheidungen mitteilen kann! Ich bin nicht jemand, der seine Kinder möglichst schnell groß werden lassen will – ich bin ein „Attachment parenter“ und versuche, jedes Mittel, das die Kommunikation zwischen mir und meinem Sohn erweitern kann, anzuwenden. Er mag es, dass ich darauf achte und ich mag es, so mit ihm verbunden zu sein.

Es scheint eine Menge Arbeit zu sein.
Ihm beim Pullern und Kacken zu helfen, ist tatsächlich WENIGER Arbeit und WENIGER Durcheinander und außerdem noch gute Kommunikation. Unglaublich, der Rest der Welt kommuniziert mit dem Baby zwecks seiner Ausscheidungen, ich weiß nicht, wann und wo das Wickeln ‚erfunden‘ wurde, aber es ist längst nicht so hygienisch! Windelausschlag, wunder Po zum Beispiel, ist bei uns kein Problem, he, he.

Ist es nicht einfach frühes Töpfchentraining?
Sauberbleiben ist kein Töpfchentraining, denn es geht nicht darum, vom Kind Kontrolle zu erwarten oder sie ihm beizubringen. Es kann nicht nach dem 12. Monat begonnen werden, denn die meisten Kinder haben dann schon für sich selber ihre Ausscheidungssignale unterdrückt. Und ich möchte noch mal betonen, dass unser baby absolut ein Baby sein darf und ich genieße sein Babysein 🙂 Wir machen das nicht, um jemand anderen zu beeindrucken (viele Leute sind, wie du gesehen hast, ein bisschen angewidert!), wir machen das, weil: 1. nasse Windeln so unbequem sind, dass Babys sich von ihrem Unterkörper abkapseln (was für das spätere Töpfchentraining ein Problem ist, ebenso für das Verhältnis zum Geschlechtsverkehr und seinem eigenen Körper), 2. Windeln waschen ist nicht sehr ökologisch und 3. Babys kommunizieren ihr Ausscheidungsbedürfnis und ich denke, es ist wichtig, die Kommunikation meines Sohnes zu respektieren.

Ausgehen…
Bis etwa 7 Monate haben wir im Autositz (ich erklärte ihm, er kann einfach machen, wenn er muss, weil wir warten würden, bis er sich ganz sicher ist, weil er nasse Windeln hasst) Windeln benutzt, obwohl wir bei Freunden und bei uns zu Hause ihn ohne Windel gelassen haben. Nach sieben Monaten gab ich ihm nachmittags (wenn er seltener pullern musste) die Gelegenheit, zu pullern, erklärte ihm, dass wir raus gehen, zog ihm einfach auszuziehende Trainingshöschen an und sagte ihm: „Wenn du mal musst, mach ganz viel Lärm, okay?“ Und er macht es! Gleich am nächsten Tag bei einer Wanderung im Tragerucksack fing er an, zu quengeln: „Maam mamamamam!“ Und musste, hundertprozentig, pullern.

Was ist mit nachts?
Bis sechseinhalb Monate hatte ich eine kleine Schüssel neben dem Bett stehen, falls er mal mussten nachts (statt im Schlaf zu pullern, pullern die meisten Babys wenn sie aufwachen zum Stillen – ich hielt ihn über die Schüssel, wenn er aufwachte. Ich muss wohl nicht sagen, dass es besser funktioniert im Familienbett. Wenn kein Familienbett praktiziert wird, dann kann das Baby einfach nachts gewickelt werden.) Seit dem Zeitpunkt stehen wir nachts auf und gehen ins Bad zum Waschbecken. Aus unerfindlichen Gründen machte ihn die Schüssel nachts wild und er schrie und wachte auf – vielleicht das kalte Plastik an seinen Beinen? Zum Waschbecken zu gehen macht ihn nicht mal richtig wach – er pullert im Halbschlaf! Und ich werde auch nicht mehr richtig wach dabei – ich leide bestimmt nicht an Schlafmangel.

Wie schützt Du das Bett?
Wenn sie irgendwo im Angebot sind, kauf einen Matratzenschoner aus Wolle. Sie sind etwas teuer, aber aus purer Wolle gemacht – keine Plastik, und völlig wasserundurchlässig – wie ein Wollpullover, der zu heiß gewaschen wurde! Du kannst auch eine alte Wolldecke oder so etwas ähnliches nehmen und heiß waschen und trocknen, um es wasserdicht zu machen. Dann kannst du sie zusammen nähen, um eine ausreichend große Auflage zu bekommen. Bis etwa 6 Monate schlief mein Sohn auf einem Handtuch auf einer Wollmatte unter seiner eigenen Zudecke. Ob das Bett trocken blieb, war direkt abhängig von meiner Aufmerksamkeit! Als ich es zu oberster Priorität erklärt hatte, ihm zu helfen, hatten wir von nun an immer ein trockenes Bett.
Nutze keine Plastik- oder PVC-Matten!!! Sie erhöhen das Risiko für den plötzlichen Kindstod (SIDS)!!! Die Chemikalien, die ausgasen, sind ein Risiko.

Ach, ihr Öko-Mamas könnt das vielleicht, aber ich nicht!
Jeder kann das tun! Alles, was es braucht, ist Geduld und Zeit und den Willen, Fehler machen zu dürfen. Ich habe andere Eltern von der Kommunikation ihrer Kinder lernen sehen. Mein Ehemann ist überhaupt nicht der Öko-Papa-Typ, und er lernte es schnell. Hab keine Angst, versuch es!

Ich liebe es, respektvoller mit dem Po meines Sohnes umzugehen – er wird jetzt vorsichtiger angefasst.
Ist es nicht sonderbar, dass Babys so künstlich eingepackt werden? Wir fassen ein gewindeltes Baby zwischen den Beinen an ohne auch nur darüber nachzudenken und das Hochnehmen eines Babys mit Windel ist wie das Hochnehmen eines Kissens. Es fühlte sich ganz anders an, die ganze Zeit ein nacktes Baby zu halten – es machte mich vorsichtiger und respektvoller. Und es lässt mich den süßen, weichen Babypopo noch mehr genießen!

Funktioniert es, wenn nur ein Betreuer es macht und die anderen nicht?
Als wir das erste Mal anfingen hatte mein Mann schnell die Nase voll davon, angepullert zu werden (durch seine eigene Unaufmerksamkeit) und deshalb packte er unseren Sohn in Windeln. Wir erklärten einfach, was wir taten (und dass es nicht wegen ihm war) und er passte sich wunderbar an. Es ist aber unabdingbar, dass derjenige, der die meiste Zeit mit dem Kind verbringt, trotzdem auch auf sein Timing achtet.
Jetzt scheint unser zweiter Sohn seinen Papa anzupullern als Hinweis darauf, dass dieser nicht auf seine Kommunikation achtet!!!

Sie haben einfach keine Kontrolle in der Bauchlage…
Als unser erster Sohn anfing zu robben, pullerte er sehr oft ohne Zeichen auf den Boden. Der Druck auf seinen Bauch machte es ihm unmöglich, seine Blase zu kontrollieren. Also ließen wir ihn möglichst auf einer Matte herumkrabbeln. Dasselbe passierte am Anfang beim Krabbeln – die Anstrengung, den Bauch flach und gerade zu halten drückte das Pipi geradewegs aus dem kleinen Kerl heraus! Etwas anderes, was auch vorkam, war, dass er auf seinem Bauch liegend gespielt hat und auf die Toilette wollte, und wenn wir ihn dorthin gebracht hatten, einfach nicht mehr musste. Und das hat ihn frustriert! Ich denke, dass, wenn der Druck auf den Bauch erst mal weg war (weil er hochgenommen wurde), hatte er einfach nicht mehr das Bedürfnis zu pullern, da die Blase nicht mehr belastet war.

Macht es etwas aus, wenn Du Sauberbleiben MIT Windeln machst?
Es scheint nichts auszumachen bei den meisten Babys – sie fahren fort, mit dir zu kommunizieren. Es kann ein wenig umständlich sein, das Baby aus der Windel zu bekommen, bevor es pullert, und es macht dich auf jeden Fall fauler 🙂 Ich hab mich nicht so wirklich darum gekümmert, bis ich wirklich meinen Sohn komplett ohne Hose gelassen habe und die Handtuchlagen unter seinem Schlafplatz entfernt habe. Wenn ich und der Teppich nass wurden, war ich mir seiner Signale deutlich bewusst! Die Sache ist, deine Absicht klar klar klar zu halten! Die Versuchung, sie einfach pullern zu lassen, damit man sie nicht hochnehmen muss oder aufmerksam sein muss, ist sehr stark für uns in den westlichen Kulturen!
Jetzt, mit unserem zweiten Sohn, fand ich heraus, dass es keinen unterschied macht in meiner Aufmerksamkeit, ob er gewindelt ist oder nicht – ich reagiere auf IHN, nicht auf die Gefahr, nass zu werden. Ich bin erstaunt, wie natürlich sich das Sauberbleiben mit dem zweiten Kind anfühlt – dies muss in Kulturen, wo das Sauberbleiben die Norm ist, noch viel stärker sein.

Mit 10 Monaten ist er so angenehm wie ein trockenes Kleinkind!
Unser Sohn ist nun 10,5 Monate und mit etwa 9,5 Monaten bemerkte ich, dass es plötzlich sehr einfach war, mit ihm wegzugehen. Er signalisiert sehr zuverlässig, wenn wir draußen sind und krabbelt alleine zum Vorbau, um zu pullern (im Sommer haben wir ihn über das Geländer des Vorbaus gehalten zum Pullern – meinem Partner wird ganz mulmig bei dem Präzedenzfall, den wir schaffen, ha ha). Jetzt sehen wir wirklich das Ergebnis von all der geduldigen Arbeit, mit seinen Signalen schon früh klar zu kommen, denn wir müssen keine Wickeltasche mit uns herumtragen und er ist im Einklang mit seinem eigenen Körper und seinen Bedürfnissen. Ja! Es macht Spaß, es ist einfach UND es funktioniert!

Können wir mit dem Sauberbleiben auch mit einem 7,5 Monate alten Kind starten?
Hmm, ich bin nicht sicher, was ich in dieser Situation tun würde. Ich würde sagen, das Motto hier sollte sein: KEIN DRUCK. Nicht mal ein bisschen. Versuche das Sauberbleiben als wäre es das natürlichste auf der Welt – erkläre jedes Mal ganz entspannt, was du tust und versichere deinem Kind immer und immer wieder, dass es nicht tun MUSS. Wenn es so aussieht, als würde es nach einigen Tagen oder Wochen anfangen, Signale zu geben, wirst du zeitweise trotzdem noch under the wire sein. Aber, wenn es den Anschein macht, dich oder das Kind zu stressen, ist es keine gute Idee – es kann enden wie zu frühes Töpfchentraining, und das ist tatsächlich traumatisch.
Die Sache scheint so zu sein, dass Kinder die Verbindung zu ihren eigenen Körpersignalen verlieren, wenn ihre frühen Versuche sich den Eltern mitzuteilen, ignoriert werden (keine Schuldzuweisung) und wenn sie erstmal die Verbindung verloren haben, ist es sehr schwer, diese wieder herzustellen, bevor sie alt genug sind, sich verbal auszudrücken. Also, wenn das Kind sich seiner Ausscheidungen noch bewusst ist und nicht zu sehr abhängig von der Sicherheit der Windeln und jeder entspannt ist und nicht zu große Erwartungen hat (!!!), dann kann es funktionieren 🙂

Was ist im Winter, wenn Dein Sohn einen Schneeanzug trägt?
Als mein erster Sohn 11 Monate war, hab ich einfach mit dem Sauberbleiben weitergemacht – er musste nicht sehr oft. Besonders am Nachmittag geht er nur etwa einmal pro stunde, und wenn wir draußen oder unterwegs sind, teilt er sich sehr gut verbal mit. Wäre er noch jünger gewesen, hätte ich ihn gewickelt und ihm erklärt, dass ich ihn öfter mal wechseln würde oder wenn möglich auf seine Zeichen achten und ihn rechtzeitig aus Anzug und Windel zu kriegen.

Mein Sohn schreit, wenn ich ihn nachts oder nach einem Schläfchen Pipi machen lassen will. Was soll ich tun? Wird er es wieder sein lassen, wenn er älter ist?
Mein Sohn machte dies auch für eine Weile – zwischen 5 und 7 Monaten. Ich fand heraus, dass es verschiedene Ursachen hatte. Erstens, er hasste die Schüssel, die ich nachts verwendete. Ich wechselte zum Waschbecken – nichts berührte mehr seine Beine und er zog das so vor. Also, versuche verschiedene Plätze zum Pullern. Zweitens, er war meistens verschlafen und wollte nicht gestört werden, also redete ich die ganze Zeit mit ihm: „Okay, Mama nimmt dich mal hoch, du bist wach geworden, weil du pullern musst, okay, wir gehen zum badezimmer, ich halte dich über das Waschbecken, musst du mal? Prima!“ Wenn er immer noch sehr grantig war, bin ich eine Weile mit ihm herum gelaufen und habe es dann noch einmal versucht, immer noch leise mit ihm redend. Wenn er etwas wacher war, war er nicht mehr so grummelig. Ich fand schnell heraus, wie ich ihn nicht so wach machte, dass er danach nicht gleich wieder einschlief!

Hilfe! Mein Baby hat plötzlich aufgehört, Zeichen zu geben und wird fürchterlich wild, wenn ich es Pipi machen lassen will! Was ist das?
Ich nenne das einen Sauberbleiben-Streik und denke, das Baby streikt, wenn es einen Grund dazu hat. Es hört auf, Signale zu geben und wenn es zu den normalen Pullerplätzen gebracht wird, streckt es sich durch und quengelt. Deine Aufgabe ist es, herauszufinden, was das Baby stört – den sicherlich gibt es aus seiner Sicht ein Problem! Versuche weiterhin, das Baby nach Timing abzuhalten, beobachte seine Signale, lobe es für das volle Töpfchen und denke daran, dass das Baby dich damit nicht ärgern will! Babys können nicht viel TUN, also kommunizieren sie, indem sie etwas NICHT tun – wie ein Stillstreik, der dir zeigt, dass die Zähne weh tun zum Beispiel.
Unser Sohn hatte viele solcher Problemchen dieses Jahr: er hasste die Schüssel, die ich nachts benutzte; er hasste das Töpfchen für eine Weile; er wollte sicherer gehalten werden; und er streikte auch, ohne dass ich den Grund dafür herausfand! Es schien so ( nach viel Ermutigung, Versuchen neuer Plätze und Haltungen und viel Lob und „Mama findet raus, was du mir sagen willst“), dass er unsere große Toilette benutzen wollte. Als ich das endlich herausgefunden hatte, gab er auch wieder Zeichen. Und er mag die große Toilette sehr – er gibt schon das Signal, wenn kaum Pipi da ist, nur um auf das Mama-und-Papa-Klo zu gehen 🙂


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Eine Antwort zu „TopfFit FAQ“

  1. […] Tipps findet ihr auf diesem Blog und eine ausführliche Erklärung gibt es […]

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