in der Mailingliste ‚wirstillen‘
Ameisen sind klein, weil wir groß sind.
Elefanten sind groß, weil wir klein sind.
Löwenzahn gehört zum Unkraut, sobald wir einen Garten haben, wenn wir jedoch gerne Wildkräuter essen, ist er ein wertvolles Gemüse.
Babys haben Schlafstörungen.
Tiere sind dumm.
Als man 10 Jahre alt war, war ein 30-40jähriger alt, heute, wo man selbst 30-40 Jahre alt ist, kommt man sich gar nicht alt vor.
Wir messen alles nach unserem Maßstab, das ganze Universum dreht sich um uns Erwachsene. Alles, aber auch alles, was nicht gleich ist wie wir, wird nach diesem Maßstab beurteilt.
Steigen wir doch einmal von unserem Podest herunter und akzeptieren alle Anderen (auch andere Erwachsene, die nicht in jeder Hinsicht unserer Meinung sind, auch andere Rassen usw.) so wie sie sind!
Dass Babys am Tag öfters schlafen, je kleiner desto öfter, wird von allen (Kinderarzt, Tanten, Omas, Nachbarinnen, Freundinnen, Arbeitskollegen…) als völlig normal hingenommen, weil sie ja Babys sind und keine Erwachsenen (und weil es den Erwachsenen in den Kram paßt). Nachts hingegen wird plötzlich von ihnen verlangt, wie Erwachsene zu schlafen. Babys muss man täglich, jahrelang, waschen und umziehen, und schickt sie nicht alleine unter die Dusche oder läßt sie nackt und legt die Kleider neben sie, weil man sie ja sonst verwöhnen würde und sie sich sonst nie alleine duschen oder anziehen werden. Wehe jedoch, man tröstet sie, wenn sie schreien, dann heißt es, man lasse sich manipulieren. Dabei haben Babys genauso wie sie die Wärme der Kleidung brauchen, das Bedürfnis nach symbolischer emotioneller Bekleidung, nach einem Halt, einem Beweis für ihre Existenz, nach etwas Konkretem, an dem sie sich festhalten können.
Wenn ich Lorenzo von der Schule abhole, nimmt er immer meine Hand und ich genieße dieses wunderschöne Gefühl, dass er mir diese kleine warme Hand gibt. Und ich denke nicht, dass er immer noch mit mir Hand in Hand gehen wird wenn er einmal auf der Uni ist , wenn ich ihm das jetzt nicht abgewöhne.
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