Eine liebe Freundin fragte mich kürzlich ein bißchen scheu, wie wenn die Frage mütterliche Abgründe und eine Unfähigkeit eröffnen würde: Könnte ich ein zweites Kind genauso lieben wie mein erstes? Darf ich noch mal schwanger werden? Ist in meinem Herzen überhaupt noch Platz für ein zweites Kind? Kann ich überhaupt eine gute Mutter für zwei Kinder sein?
Vorweg: Die Frage ist weder komisch, noch abwegig! Viel eher denke ich, diese Gedanken machen sich viele Frauen vor dem zweiten Kind.
Ich habe zwei Jungs, jeder ist ein Geschenk für mich. Eigentlich kann ich mir selber nicht erklären, wie so viel Liebe in meinem kleinen Herzen Platz findet. Einen Versuch mache ich, es zu erklären:
Du kannst Dein zweites Kind genauso abgöttisch lieben wie Dein erstes, denn es kommt ein ganz anderer Mensch zu Dir, der dich ganz anders fordert und dir ganz andere Dinge beibringt als Dein erstes Glückskind. Ich stelle mir vor, Kinder sind kleine Wesen, die sich ihre Eltern aussuchen, ihnen eine Aufgabe mitbringen aus einer anderen Welt und sie ein Stück Leben lehren. Jedes dieser kleinen Wesen ist anders, jedes dieser kleinen Wesen bringt Dir was anderes mit aus seiner Welt. Es gibt kein zweites erstes Kind. Das zweite Kind ist eine ganz andere Persönlichkeit, die Du genauso stark wie Dein erstes aber in einer anderen „Farbe“ lieben wirst.
Ich möchte es so umschreiben: Mein Großer ist für mich Blau. Ich liebe Blau über alles, denn der Himmel ist blau, das Meer ist blau, mein Großer ist mein Blau. Stark, selbstbewußt, unübersehbar. Ich könnte Blau nicht noch mehr lieben, mehr geht einfach nicht mehr. Mein Kleiner ist Rot, ein knalliges, freches Rot, wie ein saftiger Apfel, eine wunderbar duftende Rose. Charmant, neckisch und knackig. Es gibt kein schöneres Rot, deswegen könnte ich dieses Rot nicht noch mehr lieben. Meine beiden Kinder sind wie die Farben so unterschiedlich und doch gleich stark in der Wirkung. Es gibt nichts schöneres, als ein so buntes Zuhause zu haben. Ob mir vielleicht noch ein Gelb fehlt? 😉
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