Bereits der Untertitel lässt Großes hoffen: „Die Revolution für die Schule von morgen“ lautet er.
Schon in der Einführung spannt Khan den Bogen von Bildungsmängeln über die Wissensanforderungen an die Jugend von heute bis zur Geschichte seiner Khan Academy und deren Vorteilen für die Bildung.
Und so geht es auch weiter. Khan erzählt, wie es dazu kam, dass er die Khan Academy „erfand“. Er erzählt sehr persönlich von seiner Cousine Nadja, seiner ersten Schülerin und wie sich zu seinem eigenen Erstaunen aus den Nachhilfevideos für sie innerhalb kürzester Zeit die Khan Academy entwickelte.
Khan erklärt das Konzept hinter seiner Academy und bringt es immer wieder in Einklag mit wissenschaftlichen Theorien. So geht es auch darum, wie Lernen funktioniert und um das Schliessen von Wissenslücken.
Im zweiten Teil stellt Khan vor allem aus geschichtlichem Blickwinkel das aktuelle Bildungssystem vor und stellt diesem aktuelle Bildungsanforderungen entgegen. Schnell wird klar, dass die Passung allenfalls mangelhaft ist und auch warum. Khan beleuchtet Tests kritisch und zeigt den geringen Stellenwert der Kreativität im Bildungssystem auf. Ebenso geht er auf das Thema Hausaufgaben ein. Er zeigt, wo die Khan Academy ihren Platz im aktuellen Bildungssystem finden kann und was das bewirken würde. Zuletzt kommt auch die Kostenfrage zur Sprache.
Teil drei widmet sich der realen Welt. Khan berichtet von Theorie und Praxis der Khan Academy und geht noch einmal auf deren Erfolgsgeschichte ein. Er beschreibt ausführlich ein Experiment in Los Altos, bei dem mit Hilfe der Khan Academy der Unterricht an einer „normalen“ Schule gestaltet wurde – natürlich mit großem Erfolg.
Im vierten Teil weitere Khan sein Erfolgsmodell auf eine weltweite Anwendung aus. Er zeichnet ein bild, wie auch und vor allem in bisher wenig entwickelten Gebieten mit Hilfe der Khan Academy „Bildung für alle“ bereitgestellt werden könnte. Auch für westliche Länder lässt sich mit der Khan Academy viel erreichen, was das Bildungsniveau und den Zugang zu Bildung betrifft. Khan schließt mit einem Blick in die Zukunft und auf die Hochschulbildung.
„Die Khan Academy“ von Salman Khan liest sich flüssig und bringt interessante Einblicke in die Erfolgsgeschichte einer ganz zufälligen Entwicklung. Vor allem der geschichtliche Abriss des heutigen Bildungssystems was interessant für mich zu lesen. Nach der Lektüre des Buchs habe ich einen anderen Blick auf Bildung. Sehr gut gefällt mir, dass die Khan Academy einen wertvollen Beitrag zur Änderung des Bildungssystems leisten möchte.
„Die Khan Academy“ ist ein Buch, das man jedem Lehrer, jedem Rektor, jedem Kultusminister in die Hand drücken möchte -aber auch interessant für alle anderen, die an Lernen und Bildung interessiert sind.
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