Julia Dibbern: Geborgene Babys

Julia Dibbern: Geborgene Babys

Mit „Geborgene Babys“ möchte Julia Dibbern die urtümlichen mütterlichen Instinkte in ihren Leserinnen ansprechen. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger und ohne für alles eine Lösung parat haben zu wollen, schreibt sie frisch von der Leber weg von ihrem eigenen Leben mit Kleinkind.

Im ersten Teil mit dem bezeichnenden Titel „Die Würde des Babys ist unantastbar“ geht es dabei um ihre eigenen Erfahrungen, das Thema Bonding und um einige weit verbreitete Fehlvorstellungen. Es geht also um Grundlegendes im Leben mit Babys und um Einstellungen.
Im zweiten Teil geht es dann um das, was Julia unter „Grundbedürfnisse“ zusammenfasst. Thematisch spannt sie dabei den Bogen von bewusster Schwangerschaft und selbstbestimmter Geburt über Stillen, Tragen und Schlafen, die in keinem Babybuch fehlen dürfen – und weiter zu den eher ungewöhnlichen Themenkomplexen der Windelfreiheit und des Weinens.

Dass sich Julia Dibbern dabei durchaus aus Sicht des Attachment Parenting und so auch mit viel Liebe und Blick auf die Bedürfnisse des Kindes und der Familie den Themen nähert, versteht sich für sie von selbst. Ihre frische Schreibweise und die sehr persönlichen Erzählungen machen das Buch dabei zu einem schnell durchlesbaren Schmöker statt einem trockenen Nachschlagewerk. Julias Schreibe macht Spaß. Sie hat nicht den Anspruch, ein wissenschaftliches Werk zu verfassen und verzichtet so auf umständliche Beweisführungen.

Dennoch, ein bisschen mehr Struktur täte dem Buch gut. Mir persönlich wechselte die Autorin thematisch zu oft hin und her. Nach einer Weile hatte ich das Gefühl, es fehle der rote Faden. Die Themen sind in sich allerdings ausreichend abgehandelt, dem Inhalt bleibt nur wenig hinzuzufügen und das Buch eignet sich durchaus als Geschenk für Schwangere, denen man sanft einen etwas anderen als den Mainstream-Umgang mit Kind zeigen will. Auch wenn ich fürchte, dass Julia Dibberns Buch nur wirklich etwas bewegen wird, wo die Eltern eh schon offen für Neues sind, aber versuchen muss man es eben doch, da bin auch ich unverbesserlich.

Mein Tipp: kaufen! Das Buch ist klasse, schön und persönlich geschrieben und hat auf jeden Fall in der Attachment Parenting Bibliothek einen Platz verdient. Und für alle, deren Kinder schon größer sind: Julia arbeitet seit einiger Zeit an einer Fortsetzung unter dem Titel „Geborgene Kinder“. Das Warten lohnt sich!

 


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