„Still die Badewanne voll!“ – Das etwas andere Stillbuch
Ein Gespräch mit der besten Freundin über das Stillen, das ist „Still die Badewanne voll!“ von Caroline Oblasser. Es geht um die schwangere Eva, die von ihrer langzeitstillenden Freundin Anna über das Stillen „aufgeklärt“ wird. Diese Idee ist gut, richtet sich das Buch doch vor allem an Schwangere! Aufgelockert mit Seiten zum Selbstausfüllen kann das Büchlein beinahe als Still-Tagebuch dienen und man blättert so später vielleicht gerne mal wieder rein.
Bereits die kurze Einleitung ist voll gespickt mit Infos. Das Hauptkapitel mit dem Titel „Annas Katzenbrüste und die Badewannen voller Milch“ bringt dann über das Gespräch der beiden Freundinnen geballtes Stillwissen in leicht verdaulicher Verpackung an die Frau. So ziemlich jede Schwangere wird sich in den Zweifeln und Fragen der schwangeren Protagonistin wiederfinden. Es geht um Stillpositionen, das Sparpotential des Stillens, ums „Milchmelken“ und ums Beißen – und außerdem um beinahe jede andere Frage, die Noch-Nicht-Stillende bewegt.
Das zweite Kapitel widmet sich Annas „Tante Lore“, stellvertretend für alle Zweifler und Dagegenreder, denen man als stillende Mutter unweigerlich begegnen wird. Danach folgen seitenweise nett verpackte Tipps für Stillanfängerinnen. Von den Zweifeln VOR Stillstart, über Kolostrum, das richtige Andocken, den Milcheinschuß, Stillen nach Bedarf, wunde und schmerzende Brustwarzen bis hin zu Stillverweigerung und Milchstau wird locker und leicht abseits dogmatischer Einstellungen eher erzählt als informiert. Dazwischen folgen immer wieder Praxistipps der Protagonistin Anna, die wir bereits aus den früheren Kapiteln kennen. Ebenfalls wichtig: es gibt tatsächlich praxistaugliche Kleidungstipps!
Ein weiteres, sehr kurz gehaltenes Kapitel, widmet sich den Themen Langzeitstillen und Tandemstillen, die jedoch für Stillanfängerinnen sicher erst einmal nicht ganz so interessant sind.
Vor einem sehr ausführlichen A-bis-Z-Teil vom „Abmelken“ bis „Zyklus und Verhütung“ findet sich noch – perfekt zum Weitergeben an Zweifler ) – eine Doppelseite, die alle Vorteile der Muttermilch kurz und knackig auflistet. Das abschliessende „Glossar“, falls man es so nennen möchte, behandelt schließlich auch noch „Nebenthemen“ wie die freie Menstruation und Windelfrei. Die letzten Seiten des Buches sind dann wieder der Eintragung eigener Erfahrungen vorbehalten.
Alles in allem unterscheidet sich das Buch inhaltlich nicht von anderen Stillbüchern. Und dennoch ist es eine sehr gute Wahl als Geschenk an Schwangere oder zur Ergänzung der eigenen Still“bibliothek“. Es spricht durch seine lockere Sprache und eine gewisse Lässigkeit vor allem jüngere Frauen an und trifft damit genau den Ton, den ich oft in teilweise sehr wissenschaftlich-trocken geschriebenen Stillratgebern vermisst habe. Wer gerade schwanger ist und sich ganz undogmatisch über das Thema Stillen informieren möchte, dem kann ich dieses Büchlein nur empfehlen. Außerdem ist es auch ein tolles kleines Geschenk für werdende Mütter im Freundes- und Bekanntenkreis als Einstieg zum Thema Stillen und als Stilltagebuch in Ergänzung zum Schwangerschaftstagebuch.
Das Buch ist erschienen bei edition riedenburg und kostet 9,90 Euro.
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