Eingeimpft – Familie mit Nebenwirkungen

Eingeimpft? Eingeimpft!
Puh, wohl kaum ein Familienthema wird heißer diskutiert als das Thema Impfen. Jeder hat dazu eine eigene Meinung und der Schlagabtausch zwischen Vertretern unterschiedlicher Meinungen könnte kaum härter sein. Dennoch möchte ich hier ein gerade neuerschienenes Buch zum Thema Impfen im Blog vorstellen.

Eingeimpft

  • Autor: David Sieveking
  • Verlag: Verlag Herder; Auflage: 1. (20. August 2018)
  • ISBN: 978-3451329746*
  • Preis: 22,00 Euro

Der Klappentext

Impfen? Und wenn ja, wann und was?

Impfen oder nicht? Eigentlich kein Thema für David Sieveking. Doch mit der Geburt seiner Tochter ändert sich das. Als frischgebackener Vater steht sein Leben Kopf und aus einer harmlosen Recherche über Pro und Kontra des Impfens entwickelt sich ein wahrer Krimi, der David bis nach Westafrika führt. Impfen? Und wenn ja, wann und was? Packend und unterhaltsam erzählt David sein Abenteuer zwischen Wissenschaft und Kleinfamilie. Und es bleibt spannend bis zum Schluss!

Der Inhalt

Tja als nun… Für dieses Buch braucht es wohl ein kurzes Vorwort meinerseits, ehe ich zur eigentlichen Rezension komme. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht bewerten, ob es ein weiteres impfkritisches Buch in den Regalen der Buchläden braucht. Ich möchte auch überhaupt keine Bewertung über inhaltliche Aspekte abgeben. Es gibt (noch) keine Impfpflicht in Deutschland und so kann jeder selbst entscheiden, ob er/sie sich selbst und/oder seine/ihre Kinder impfen lässt und wann und gegen was. So viel also dazu.

Ich verfolge die „Meinungsverschiedenheiten“ *hüstel* schon eine Weile. Schon vor fast 18 Jahren, als ich Mutter wurde, war gerade in den eher „alternativen Kreisen“, zu denen ich als AP-Mutter mit Familienbett, Stillen und Tragetuch damals scheinbar automatisch zählte, das Thema heißdiskutiert. Aus diesem Grund habe ich auch immer mal wieder ein Auge darauf, was in diesem Gebiet für Literatur erscheint und so stolperte ich über „Eingeimpft“. Der Verlag sendete mir ein kostenfreies Exemplar zu, das aber nur am Rande, denn natürlich ändert das nichts an meiner Meinung zum Buch.

Der Inhalt in Kurzform: Über Impfungen hat sich der Autor bisher noch nie Gedanken gemacht. Die gibt es einfach und fertig. Doch nach der Geburt seiner Tochter werden Impfungen und deren Wirkungen und Nebenwirkungen plötzlich doch ein Thema für David Sieveking. Und als Filmemacher stürzt er sich beinahe gewohnheitsmäßig sehr tief in die Recherche. Er selbst bezeichnet sich weder als „Impfbefürworter“ noch als „Impfkritiker“, sondern recherchiert als „neutraler Interessent“ zwischen den beiden Seiten der Diskussion – wie er auch immer wieder betont.

Sowohl die Argumentation der Impfkritiker als auch die der Impfbefürworter werden aufgeführt und bei den Recherchen auch hinterfragt. Sanft hinterfragt, wie ich finde. Herausgekommen ist eine nett erzählte, autobiografisch verfasste Suche nach dem eigenen Weg beim Reizthema Impfen. Damit wird auch klar, was das Buch NICHT ist: Nämlich ein Impfratgeber oder eine objektive Darstellung der Argumente, die für oder eher gegen das Impfen sprechen. Erzählt wird eine spannende Informationsreise und als Filmemacher eröffnen sich David Sieveking Recherchemöglichkeiten, die nicht jedem von uns zur Verfügung stehen. Das macht den Reiz der Reise aus, die David bis nach Afrika führt.

Meine Meinung zu „Eingeimpft“

Eingeimpft ist meiner Meinung nach ein deutlich impfkritisches Buch. Ob man das lesen möchte, muss jede/r selbst entscheiden. Interessant fand ich es allemal, da David Sieveking spannende Personen getroffen hat, Forscher beispielsweise, von denen Otto Normal noch nie gehört hat und deren Forschungen extrem interessant sind. Zumindest für mich. 😉 Egal, auf welcher „Seite“ des Impfmeinungsspektrums man persönlich steht, ist die Reise doch recht unterhaltsam zu lesen.

Was aus Attachment-Parenting-Sicht extrem positiv ist, ist das Bild der Familie, um die es im Buch geht. Es wird nicht explizit so dargestellt, aber am Rande liest man eben doch, dass sich die Familie der Werkzeuge des Attachment Parenting bedient. Die Tochter schläft im Familienbett, wird gestillt, wird getragen, muss nicht weinen… All diese Themen werden beinahe nebensächlich erwähnt, ohne ins Rampenlicht gerückt zu werden. Das gefällt mir sehr gut und genau deshalb habe ich auch entschieden, die Rezension tatsächlich hier zu veröffentlichen, obwohl das Thema extrem kontrovers ist.

Was mir extrem extrem negativ aufgefallen ist: Das Buch strotzt nur so vor Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Mag sein, dass ich da pingelig bin, aber bei einem Buch in der Preisklasse und von einem bekannten Verlag bin ich absolut entsetzt über die Arbeit, die das Korrektorat geleistet hat. Im ersten Drittel ist nahezu auf jeder Seite mindestens ein Fehler, der Mittelteil ist etwas besser, nach hinten raus wird es wieder schlechter. Für mich persönlich absolut inakzeptabel von Menge und Häufung her. Egal, wie genial ein Buch inhaltlich ist, die vielen Fehler hinterlassen den Eindruck sehr schlampiger Arbeit und das färbt auch auf den Inhalt ab. Schade!

Das Buch kann u.a. bei Amazon* bestellt werden, aber auch in jeder Buchhandlung vor Ort.

* = Affiliate Link


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