Schule digital

Blogparade Schule digital: Wie digital sind Deutschlands Schulen wirklich

Ab und an geht es hier auf attachment-parenting.de auch um das Thema Lernen. Mich als Mutter, die ein ziemlich digitales Leben lebt und beruflich im Social Media Bereich angesiedelt ist, interessieren dabei natürlich vor allem digitale Möglichkeiten des Lernens und auch, wie diese in Schulen angewandt werden. Oder sollte ich eher sagen: angewandt werden könnten?

Der Hintergrund: Meine jüngste Tochter kam gestern heulend aus der Schule nach Hause. Sie ist auf dem Regelgymnasium hier im Dorf in der 5. Klasse. Sie geht eigentlich gerne in die Schule, hat dort viele Freunde und Kontakte, gute Noten und auch wenn sie ab und an mal ein freches Gör ist, ist sie doch eigentlich eine gute und „brave“ Schülerin. Heulend kam sie deshalb nach Hause, weil sie von ihrer Deutschlehrerin einen Strich bekommen hat. Striche bekommt man für vergessenes Material oder vergessene Hausaufgaben oder ähnliches. Den Strich heute bekam sie, weil sie die Lektüre, die in Deutsch gerade gelesen wird („Das fliegende Klassenzimmer“ von Erich Kästner) auf ihrem Kindle statt als Druckausgabe dabei hatte. Die Begründung der Lehrerin: Da könnte ja sonst was drauf sein und eben nicht nur das entsprechende Buch.

Diese Schule stellt sich nach außen immer sehr fortschrittlich dar. Es gibt einen digitalen Vertretungsplan, die Essensbestellung in der Mensa läuft über das Internet. Es gibt viele junge Lehrer und die Kommunikation mit vielen davon läuft über E-Mail. Aber ein E-Book soll nicht erlaubt sein?

Schule digital

In den letzten beiden Jahren auf der re-publica habe ich auf deren „Unterkonferenz“ re:learn viele Vorträge zum Thema Lernen gehört. Da berichteten Schüler davon, wie sie in ihrer Schule selber bestimmen, was sie lernen. Manuela Schauerhammer berichtet von Kindern, die Programmieren lernen. Da berichten Lehrer vom Unterricht mit Minecraft und anderen Computerspielen, mit denen sie den Schülern Konzepte in Gemeinschaftskunde oder auch Deutsch näherbringen. Unvergessen ist auch der Netzgemüse-Rant von Tanja und Johnny Häussler. Es gibt Vorträge mit dem schönen Titel „Heute aufwachsen in Digitalistan„. Da geht es um „Wildnis in der Wildnis: Digitaler Aufbruch an Schulen“ oder „Aris­to­te­les mit der Brech­stange – Games im Deutschunterricht“.

Auch auf der didacta, der größten deutschen Bildungsmesse, waren digitale Themen allgegenwärtig. Neben Smartboards, die schon vor drei Jahren auf der Stuttgarter didacta hip waren, war dieses Jahr vor allem das Thema digitale Schulbücher an nahezu allen Ständen vertreten. Sämtliche Schulbuchverlage haben sich dieses Themas angenommen und verschiedene Wege und Möglichkeiten digitaler Schulbücher vorgestellt. Mehrere Anbieter stellten ihre Angebote zur Einrichtung sogenannter iPad-Klassen vor. Digitales Lernen, wohin man auch schaute. In der Pressemeldung der didacta findet sich der Abschnitt: „Neue Technologien, wie bspw. Whiteboards, Tablet-PCs und digitale Medien, sind aus dem Unterricht kaum mehr wegzudenken. Bei nachhaltigem und richtigem Einsatz können sie zu höherer Unterrichtsqualität führen.“

Und selbst renommierte Magazine wie die GEO titeln überraschenderweise mit „Digital macht schlau! So nutzen Eltern und Lehrer die neuen Chancen„.

Vollgestopft mit all diesen wundervollen Innovationen, die es geben kann und offensichtlich auch gibt, kommt man dann zurück nach Hause – und damit in die absolut nicht-digitale Realität an der Schule, die die eigenen Kinder besuchen. Daher rufe ich nun auf zur Blogparade unter dem Thema

Wie digital sind Deutschlands Schulen wirklich?

Schreibt, erzählt, filmt, wie ihr Deutschlands Schulen in Bezug auf das Thema Digitalisierung erlebt. (Wer kein eigenes Blog hat, darf mir gerne den Artikel zusenden und ich veröffentliche ihn hier als Gastbeitrag.) Nutzt eure Blogs und YouTube-Kanäle, um zu zeigen, wie die zumeist traurige digitale Realität an deutschen Schulen aussieht. Oder nutzt die Chance, der Welt zu zeigen, wie innovativ Schulen digitale Möglichkeiten tatsächlich umsetzen. Zeit habt ihr bis zum 31. Januar 2015.

Verlinkt auf jeden Fall in eurem Beitrag auf diesen Blogpost (https://attachment-parenting.de/allgemein/blogparade-schule-digital/) und lasst mir einen Kommentar unter diesem Post da, so dass ich hier alle Beiträge der Blogparade sammeln und am Ende ein Fazit welcher Art und Ausrichtung auch immer ziehen kann. Macht die Blogparade bekannt auf Facebook, Twitter, Google+ und allen anderen Kanälen, auf denen ihr aktiv seid.

Und nun ran an die Tasten. Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen.

 


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