Netzgemüse: Aufzucht und Pflege der Generation Internet
Medienerziehung ist Elternsache!
Keine Panik! Hier finden Sie alles, was Eltern brauchen, um sich bei den Themen Internet, Social Networks, Videospiele, Smartphones und Co. nicht mehr wie digitale Analphabeten zu fühlen. „Netzgemüse“ hilft Erziehenden, den Kulturraum Internet besser zu verstehen. Begleiten Sie die Kinder entspannt und mit Spaß auf ihrem Weg durch die Online-Welten.
So weit der Klappentext. Und dieses Buch hält, was der Klappentext verspricht!
Unaufgeregt und mit einem Augenzwinkern verraten uns die Autoren, wie wir als Eltern mit dem Medienkonsum unserer heranwachsenden Kinder umgehen können. Dabei wird das Internet keineswegs verteufelt, wie es an vielen anderen Stellen geschieht. Für Familie Haeusler gehört das Internet – wie für viele andere Familien auch – inzwischen zum täglichen Leben dazu, wie der Straßenverkehr oder Leitungswasser. (Die Eltern betreiben unter anderem den lesenswerten Blog Spreeblick!) Es gilt nun also, unseren Kindern den verantwortungsbewußten Umgang mit „diesem Internet“ beizubringen, ebenso wie wir ihnen den verantwortungsbewußten Umgang mit dem Straßenverkehr oder eben Leitungswasser beibringen.
Nach einem Vorwort unter der Überschrift „Das Internet ist Bielefeld“ gehen die Autoren zuerst auf digitale Medien allgemein ein, wie sie unser Leben verändert haben und dass sie zum heutigen Leben dazugehören. Das geschieht ganz ohne erhobenen Zeigefinger und immer mit Blick auf das Positive. Und die Autoren haben recht damit, sich auf positive Seiten zu beschränken – die negativen Seiten der sog. Neuen Medien bekommen wir doch von allen Seiten eingetrichtert. Da tut ein positives Buch nicht nur gut, sondern Not!
Die nächsten beiden Kapitel beschäftigen sich mit den für Jugendliche wohl wichtigsten Plattformen im Internet: YouTube und Facebook. Dabei wird darauf verzichtet, im Detail auf alle Einstellungsmöglichkeiten einzugehen, dazu gibt es ausreichend Literatur. Es geht darum, wie man verantwortungsvoll mit diesen Plattformen umgehen kann und wie man das seinen Kindern beibringt.
Nach einem Kapitel, das sich ebenso wundervoll unaufgeregt mit Mobbing und den Gefahren im Internet beschäftigt und wie man auch damit bewusst umgehen kann, geht es um Videospiele und Smartphones. So sehr man sich auch bemüht, wird man seine Kinder von diesen Medien nicht auf Dauer fernhalten können. Und so liegt es auch in diesen Bereichen an uns Eltern, unsere Kinder beim Umgang mit ihnen zu begleiten.
Warum das Buch so gut zu Attachment Parenting passt? Es ist das Augenmerk der Autoren auf die Verantwortlichkeit der Kinder. Sie gestehen Jugendlichen Eigenverantwortung zu, dass sie das mit dem Internet selbst hinbekommen. Wir Eltern werden als Lernbegleiter auf dem Weg der Selbsterfahrung gesehen und dargestellt. Nach dem Leitsatz von Maria Montessori „Hilf mir, es selbst zu tun!“ erforschen unsere Kinder begleitet auch den Lebensraum Internet. Und das ist gut so!
Von mir gibt es für das Buch eine absolute Kaufempfehlung! Wer unsicher ist, wie er mit der Mediennutzung seiner Sprösslinge umgehen soll; wer sich durch die negativen Berichte in der Presse über das ach so gefährliche Internet langsam gelangweilt fühlt; wer endlich mal ein positives, hilfreiches Buch über Jugendliche und ihren Umgang mit den neuen Medien lesen möchte, der kommt an Netzgemüse nicht vorbei. Der lockere Schreibstil der Autoren, die vielen Anekdoten aus ihrem eigenen Umfeld und das Augenzwinkern, das auf jeder Seite des Buches zu spüren ist, machen es dabei auch noch zu einem Lesevergnügen. Vielen Dank an die Autoren für dieses wundervolle und notwendige Buch!
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